Was ist Meditation?
Lerne Fabiola kennen!
Fabiola ist ein Affe.
Ein ziemlich verrückter.
Er kann nie still sitzen, denkt die ganze Zeit, wo er seine nächste Banane herbekommt und hat unglaubliche Angst von einem Tiger gefressen zu werden. Fabiola ist noch nie einem Tiger begegnet, doch ist felsenfest davon überzeugt, sein Ende in dem Rachen eines solchen Tieres zu erleben.
Das Besondere an Fabiola: Es gibt ihn nicht nur einmal!
Nein, jede Person hat so einen Fabiola im Kopf.
Diese ständige Stimme, die uns Angst vor der Zukunft macht und uns depressiv wegen der Vergangenheit werden lässt. Fabiola ist sehr sprunghaft und wir können uns sicher sein, dass er uns auf die eine oder andere Art in unserem Leben begleiten wird.
Meditation ist ein Weg, sich mit Fabiola anzufreunden und den Affen zu zähmen. Die Vorteile davon erfährst Du im übernächsten Punkt. Wenn ich an meinen Fabiala denke, sieht der in etwa so aus:

Süß, nicht wahr? Im Buddhismus gibt es eine eigene Bezeichnung für Fabiola: Monkey-Mind.
Monkeymind ist der Zustand unseres Geistes, der nie im Moment weilt, sondern rastlos einen Gedanken nach dem anderen jagt.
Kennst du das? Du sitzt gerade beim Abendessen und denkst über etwas anderes, z.B. den morgigen Tag nach oder du bist in einem Meeting und denkst über das nächste Abendessen nach, usw. … Fabiola in Action 😉
Meditation macht es möglich, sich diesem sprunghaften Wesen anzunähern und somit in den jeweilige Moment zu kommen. Meditation ist eine Methode, seinen Geist zu erforschen und zu beruhigen.
Das kann im Schneidersitz, auf dem Meditationskissen passieren, es kann aber auch sein, dass du meditativ dein Gemüse schneidest.
Es geht dabei nicht unbedingt darum, keine Gedanken mehr zu haben (was als Nebenprodukt irgendwann durchaus vorkommen kann), es geht vielmehr darum, achtsam den Moment wahrzunehmen.
Um die nötige Konzentration aufzubauen, ist es meines Erachtens von Vorteil, im Stillen zu üben. Das heißt eine Sitzmeditation.
Ich kann nicht meditieren!
Oft höre ich: „Ich habe ja schon oft gehört, dass Meditation gut sein soll…aber ICH kann das nicht. Ich denke die ganze Zeit an etwas und werde unruhig.“ Meines Wissen nach, ist jeder geistig halbwegs gesunde Mensch in der Lage Meditation zu erlernen.
Es braucht am Anfang den Willen Mediation zu lernen und das Vertrauen darauf, dass sich die positive Wirkung entwickeln werden.
Weiteres brauchst du eine gute Anleitungen, um mit den ersten Schwierigkeiten fertig zu werden. Falls dein Geist wirklich zu unruhig für eine Sitzmediation ist, kannst du es mit einer Geh-Meditation probieren. Mach dir folgende Vorteile bewusst, um deine Entscheidung zu festigen:s
Welche Vorteile hat Meditation für mich?
In den letzten 10 Jahren hat die klinische Forschung zig tausende Forschungsergebnisse zu den positiven Effekten von Meditation publiziert. Hier nenne ich 6 der für mich wichtigsten.
- Meditation kann Schmerzen lindern
In einer Studie der Wake Forest Baptist University¹ konnte nachgewiesen werden, dass Meditation die Schmerz-Intensität um bis zu 40 Prozent senken kann. Morphium und andere Schmerzmittel lindern Schmerzen normalerweise um etwa 25 Prozent. Gehirnscans der Probanden zeigten, dass die Gehirnregionen, die Schmerzen verarbeiten, während der Meditation beinahe inaktiv waren.
- Meditation verringert Stress
Das Shamatha Project an der University of California², Davis fand heraus, dass Meditation die Ausschüttung des Stress Hormon Cortisol verringert.
Des weiteren wechselt dein Hirn bei Meditation seine Hirnwellen in entspannte Alphawellen (14 – 8 Hz). Diese werden mit einem entspannten besonders aufnahmefähigen Bewusstsein in Verbindung gebracht.
- Dein Gehirn bleibt durch Meditation fit
Eine Studie aus dem Jahr 2005³ zeigte, dass Menschen, die 40 Minuten am Tag meditierten, eine dickere Kortikalwand (Großhirnrinde) hatten als nicht-meditierende Testpersonen. Das bedeutet, dass ihre Gehirne langsamer altern. Kortikale Dicke wird außerdem mit Entscheidungsfindung, Aufmerksamkeit und Gedächtnisleistung in Verbindung gebracht. Weiters hat eine MRT-Studie an der Harvard University gezeigt, dass Meditation zu dickerer grauer Substanz in den Teilen des Gehirns führt, die mit Mitgefühl und Selbstbewusstsein verbunden sind.
- Dein Schlaf verbessert sich durch Meditation
MBSR (ist die Abkürzung für «Mindfulness Based Stress Reduction» und bedeutet «Stressbewältigung durch die Praxis der Achtsamkeit») ist eine exzellente Methode die meditative Praktiken verbindet und wird oft in Krankenhäusern angewandt. Ein Grund warum sie so gut erforscht ist. Folgende Studien⁴ zeigten die positive Wirkungen auf Dauer und Qualität des Schlafs auf (Winbush, Gross & Kreitzer 2007)
- Durch Mediation bist du produktiver
Nach Untersuchungen des Osher Research Center und des Martinos-Center für Biomedizinische Bildgebung könnten Menschen die achtsame Meditation praktizieren Aussenreize besser ignorieren und sich länger auf eine Aufgabe konzentrieren. Somit steigert sie die Produktivität und einfache Einbindung neuer Informationen.
Es fällt dir leichter fokussiert an einer Aufgabe zu bleiben. Zu geringer Fokus ist in der schnelllebigen Welt von Social-Media eine große Herausforderung! Ich habe hier einen Artikel darüber geschrieben.
- Meditation hält dich emotional stabil
Wie die Lund University in Schweden⁵ zeigt können manche Formen der Meditation positive Auswirkungen auf depressive Verstimmung Zeigen und das Langzeitmeditierende emotional gefestigter sind.
Wenn dich Meditationsforschung interessiert, kann ich dir das Buch Hirnforschung und Meditation: ein Dialog* ans Herz legen.
Wie beginne ich Meditation zu lernen?
Besorg dir das Buch: Meditation für Skeptiker* . Warum? Ich bin kein Esoteriker und sehe Meditation relativ nüchtern. Ulrich Ott erklärt in diesem Buch mit gut angeleiteten Schritten wie du anfangen kannst. Wer mehr der down-to-earth Typ ist und einen pragmatischen Zugang sucht, dem ist mit diesem Buch sehr geholfen.
Falls du eher der auditive Typ bist, würde ich dir diesen Beitrag mir empfehlen. Dort stelle ich das App Insight Timer vor, das einen kostenlosen 10 Tages Mediationskurs anbietet. Die deutsche Version ist übrigens von meiner Partnerin Emina eingesprochen 😉
Wo kann ich Meditation lernen?
Entweder mit dem oben genannten Vorschlägen oder du besuchst ein Retreat. Als ein Retreat wird ein Rückzug von der gewohnten Umgebung für einen gewissen Zeitraum gemeint.
Der Unterschied zu einem Urlaub ist, dass es bewusst der inneren Arbeit gewidmet ist. Vipassana Zentren bieten 10 Tages Schweige-Retreats in ganz Europa an.
Diese sind zwar ein intensiver Einstieg, jedoch eine geniale Methode wirklich in das Thema Meditation einzutauchen. Es gibt auch andere Anbieter mit kürzeren Varianten für einen leichteren Einstieg.
Falls du Lust hast recherchiere einfach mal nach „Mediations Retreat“.
Verweise
- Studie der Wake Forest Baptist University
- Studie der UC-Davis
- Studie zur dickeren Kortikalwand
- Studie zur Schalfqualität
- Studie der Lung Universität
*mit diesem Stern markierte Links sind Affiliate-Links, das heißt, ich verdiene bei eurem Kauf eine kleine Provision. Für euch ändert sich nichts am Preis und ihr unterstützt mich in meiner Arbeit. Vielen Dank!
Welche Meditation übst du? Wie hat Meditation im Leben geholfen? schreibe es in die Kommentare!